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ein Text von Laurent Mousson (Bierbrauagitor, Sekretär des Französischsprachigen Vereins der unabhängigen Bierbrauexperten (AFEBI, http://www.afebi.net/) und ehemaliger Vizepräsident der European Beer Consumers Union (EBCU, http://www.ebcu.org/))

(Übersetzung : Philippe Corbat)

500 Jahre Reinheitsgebot : die Fakten in 10 Punkten.

Schwer zu entkommen, wenn man an Bier interessiert ist: am 23. April 2016 feiert das Reinheitsgebot den 500. Geburtstag. Diese heilige Kuh, um die ein Mythos errichtet wurde und die mit allen Tugenden geschmückt ist, ist eine Sammlung von Halbwahrheiten und Lügen durch Unterlassung, die auf einer starken protektionistischen Basis fabuliert wurde.

Deshalb schlage ich Euch einen kritischen Blick vor, der auf die Fakten hinter dem Mythos ausgerichtet ist …

  1. Das « Reinheitsgebot » hat nie existiert.

Mindestens nicht als einzelnes Gebot. Es handelt sich nur um einen vergrabenen Satz in den Anordnungen über Biere, die in der Landesordnung des Herzogtums Bayern beinhaltet sind. Diese Anordnungen betrafen hauptsächlich die anwendbaren Tarife pro Saison sowie die Bedingungen, um Bier verkaufen zu dürfen.

  1. Kein Bier wird heutzutage gemäss dem Text von 1516 gebraut.

Dieser kleine Satz schreibt vor, nur Wasser, Gerste und Hopfen für das Bierbrauen zu verwenden. Ja, Hefe wurde nicht erwähnt, da man von ihrer Rolle noch nichts wusste und sie aber in den Brauzubehören vorhanden war. Heutzutage gärt der wesentliche Teil der Biere mit Hilfe von Hefen, die in Laboren fortgepflanzt wurden und folgen daher dem Text von 1516 nicht. Die Lambic und Gueuze wären mit ihren Spontangärungen schon interessante Kandidaten, scheitern jedoch weil sie Weizen beinhalten … Sogar das berühmte Cantillon Iris – eine Spontangärung ohne Weizen sondern nur mit Gerste – würde sich nicht durchsetzen, da es ein bisschen Zucker beim Abfüllen bekommt.

  1. Der Text von 1516 hat keine Rechtskraft mehr.

Die Landesordnung von 1516 wurde 1551 durch einen herzoglichen Erlass abgeschwächt, der Koriander und Lorbeer als weitere Zutaten erlaubte und dagegen ausdrücklich Seidelblast (toxisch) und Bilsenkraut (halluzinogen und toxisch) verbot. Eine neue Landesverordnung von 1616 liess zudem Salz, Kümmel und Wacholder zur Bierproduktion zu. Das Prinzip „Wasser, Malz, Hopfen“ hatte also nur während 35 Jahren Rechtskraft.

  1. Die Absichten des Textes von 1516 sind wenig klar.

Einerseits zeigt die Lockerung von 1551, die zwei toxischen Pflanzen verbietet, eine Besorgnis betreffend Volksgesundheit. Parallel dazu erhielt drei Jahre früher der Freiherr von Degenberg das Privileg, nördlich der Donau Weizenbier zu brauen und zu vertreiben, was eher auf einen Willen, den Weizen für die Brotherstellung vorzubehalten, hinweist. Es ist also wahrscheinlich ein bisschen von beidem.

Anfechtbar ist hingegen die These, nach welcher es sich um eine Verschärfung, hingerichtet auf eine Verbannung von Pflanzen wie Bilsenkraut – halluzinogen und stimulierend, sogar aphrodisisch – handelt, um den Hopfen, sedativ, an ihrer Stelle aufzudrängen um damit zu erreichen dass der Pöbel still bleibt. Auch nur, weil die durch die sukzessiven Neufassungen erlaubten Pflanzen stimulierend, digestiv aber nicht sedativ sind.

  1. Ihre Auferstehung in 1861 ist voll protektionistisch.

In den 1860er Jahren befindet sich Bayern zwischen zwei rivalisierenden Reichen eingeklemmt: Österreich im Süden und Deutschland im Norden. Bayern wird schlussendlich gezwungen, sich dem Deutsche Reich, das die Preussen aufbauen, anzuschliessen. Die Entwicklung der Eisenbahnen sowie der Brauindustrie in beiden Reichen setzen die Bayerischen Brauer zusätzlich unter Druck.

Das alte Prinzip von 1516 ist also ausgegraben und unter dem Anschein der Tradition umgesetzt. Jedoch ändert sich ihr Inhalt: Wasser, Malz (Gerstenmalz), Hopfen und Hefe. Bei ihrer Erlangung im Reich konnte Bayern ihre Gesetzgebung beibehalten, um ihre Brauer zu schützen. Schlussendlich konnte sie diese 1906 im ganzen Deutschen Reich ausweiten und ruinierten damit viele lokalen Spezialitäten, die Gewürze oder Früchte beinhalteten.

  1. Das Wort « Reinheitsgebot » benötigte 400 Jahren um zu erscheinen und noch mehr, um sich durchzusetzen.

Der Begriff erscheint zum ersten Mal schriftlich in einem Protokoll des Bayerischen Landtags in 1918 und dies im Zusammenhang mit dem Mangel, der durch den Ersten Weltkrieg verursacht wurde.

Der Begriff „Reinheitsgebot“ kam jedoch erst 1954-55 im allgemeinen Sprachgebrauch auf, wo die Bayerischen Brauer versuchten – auf eine Art und Weise, die für Polemik sorgte – anderswo gebraute und Zucker enthaltende Biere in Bayern zu verbieten. Ohne Erfolg.

  1. Die strikte Regel « Wasser, Malz, Hopfen, Hefe » galt in Deutschland während … 17 Jahren !

Nach dem Krieg und einer sehr schlimmen wirtschaftlichen Krise trat 1923 ein Biersteuergesetz in Kraft. Es behält das Prinzip „Wasser, Malz, Hopfen, Hefe“ für untergärige Biere, erlaubt aber die anderen gemälzten Getreide und Zucker in den obergärigen Bieren. Bayern hingegen besteht auf dem ursprünglichen Prinzip und verbietet seinen Brauern den Zucker. Andere provisorische Zugeständnisse über die Zutaten werden während und nach dem zweiten Weltkrieg erforderlich, da die Knappheit an Malz den Gebrauch von Zucker und Rübenflocken oder Kartoffeln erzwang.

Das Gesetz von 1923 wurde 1952 revidiert, dann im sogenannten Vorläufiges Biergesetz 1993 überführt, das durch einen Artikel des Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts 2005 aufgehoben wurde. All diese Texten behalten das gleiche Prinzip, folgen aber der technischen Evolution, indem zum Beispiel gewisse Hopfenextrakte zugelassen werden. Bayern hingegen gibt weiterhin nicht nach …

  1. Der Teufel steckt im Detail.

Zusätzlich zu den Ausnahmen was die obergärigen Biere betrifft, lässt die aktuelle Deutsche Gesetzgebung Derogationen für die Biere, die für den Export bestimmt sind, zu. Dieses Gesetz gilt nur für die Produkte mit der Bezeichnung „Bier“. In den Regalen der Supermärkte findet man also in reichem Masse „Biermischgetränke“, die Fruchtsäfte, Aromen, Zucker, Süssmittel und andere Zusatzstoffe beinhalten, da diese kein Biere laut Gesetz sind und auch nicht versuchen, dies Glauben zu machen.

  1. Die ausländischen Biere sind nicht betroffen, haben jedoch Mühe, sich zu profilieren.

Seit einem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes im Jahr 1987 – auf eine Klage der elsässischen Brauerei Fischer – können in Deutschland importierte Biere verkauft werden, selbst wenn sie gemäss der deutschen Gesetzgebung keine Biere sind. Dennoch begann der deutsche Markt erst seit etwa 2010 sich ein bisschen für die ausländischen Spezialitäten und für Deutschland aussergewöhnliche Bierstile empfänglich zu zeigen. Und selbst: mit dem herrschenden Konservatismus kommen die Bierstile, die sich eine gesicherte Position schaffen, vor allem aus der angelsächsischen Tradition und sind im Wesentlichen aus reinem Malz.

10 . Das Reinheitsgebot bietet dem Konsument keine wahre Garantie.

Die Prozesse des Bierbrauens sind so komplex, dass eine einfache Einschränkung bei den Zutaten nicht genug ist, um den Charakter des Bieres sicherzustellen. Es ist möglich in der Brau-Industrie zu sparen, bei der Dauer der Gärung zum Beispiel oder mit „High-Gravity“-Brauen und Verdünnung vor der Lagerung. Was die städtischen Gasthausbrauereien anbelangt : etliche von diesen haben zu knappe Lagerkapazitäten um die Verbrauchsspitzen zu verkraften und können sich in der Situation befinden, zu junges Bier zu verkaufen. Abgesehen davon ist die allgemein ausgezeichnete Qualität des deutschen Biers fraglos. Sie stammt jedoch viel mehr aus einer flächendeckenden Kultur der Unerbittlichkeit und einer Beherrschung der industriellen Prozesse sowie einem tief verankerten Respekt dem Produkt gegenüber. Dafür sind keine heiligen Kühe nötig. Im Gegenteil, ein irreführendes Sicherheitsgefühl und ein intrinsischer Überlegenheitskomplex können zur Selbstgefälligkeit und Verknöcherung führen, ersticken damit Kreativität und Innovation im Keim.

Im Bereich der Lebensmittelsicherheit verhindert eine Einschränkung der Zutaten mögliche Kontaminationen des Produktes nicht. Einige werden sich vielleicht an den strengen Nitrosaminen-Alarm von 1976-78 erinnern, wo hohe Gehalte dieser Karzinogenen im Bier gefunden wurden. Die Ursache war einfach die Umstellung von Ölbrennern auf Gasbrennern beim Darren von Malz. Kürzlich, im Jahr 2013, entdeckte ein deutsches Labor Spuren von Arsenik in zahlreichen Bieren, deren Herkunft schnell auf gewissen Anteile von Diatomeenerde, die für die Bier-Filtrierung benutzt wurden, hinwiesen. 2014 entdeckten weitere Analysen Partikeln von Mikrokunststoffen in Bieren und süssen Getränken in Flaschen. Diese Mikrokunststoffe kamen aus dem Wasser. Im Februar 2016 entdeckte ein unabhängiges Labor Spuren eines kanzerogenen Pestizids, das Glyphosat, in Proben der 14 am meisten verkauften Biere in Deutschland. Die Spuren waren zwar minimal und a priori ungefährlich, zeigen aber auf, dass die Einschränkungen der Zutaten gegenüber Kontaminationen unwirksam sind.

Allerdings muss man feststellen, dass die deutschen Labore diese Kontaminationen nur entdeckten, weil sie nach diesen suchten und dies systematischer als in den anderen Ländern, ohne dass diese Wachsamkeit einen Zusammenhang mit dem Reinheitsgebot-Mythos hat.

Schliesslich, ja, die allgemeine Qualität des deutschen Biers ist bemerkenswert – aber diese ist einer globalen Kultur der Unerbittlichkeit und Qualitätskontrolle zu verdanken. Im Gegensatz hat die Hervorhebung eines bescheidenen Texts aus dem 16. Jahrhundert als heilige Kuh und Eckstein des deutschen Bieres, nur ein irreführendes Sicherheitsgefühl und einen irrationalen Überlegenheitskomplex gefördert, was eine stark negative Auswirkung auf Kreativität und Offenheit für die deutsche Brauwelt gehabt hat.

Und schlussendlich einige Beispiele :

Beispiel #1:500-rg-1

Gebraut nach dem bayrischen Reinheitsgebot“ …also 1516. Enthält aber Weizenmalz, also … Falsch !

 

Beispiel #2:500-rg-2

Gebraut nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516“ Genau gleich wie oben, enthält Weizenmalz … Falsch !

 

Beispiel #3:500-rg-3

Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot“ Wenn man von der Version von 1906 redet … Richtig !

 

Beispiel #4:500-rg-4

Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516“ Durcheinander (freiwillig oder nicht) zwischen 1516 und 1906. Falsch !

 

Beispiel #5:500-rg-5

« Münchner Reinheitsgebot / 525 Jahre / 1487-2012 » Um was reden wir hier?!

Am 30. November 1487 erließ Herzog Albrecht IV. eine Norm (für München, die später auf Oberbayern ausgedehnt wurde), dass die Brauer der Stadt allein Gerste, Hopfen und Wasser zur Bierherstellung verwenden dürfen. Also … Richtig !

 

500 ans de Reinheitsgebot : les faits, en 10 points.

Laurent Mousson (Agitateur brassicole, secrétaire de l’Association francophone des experts brassicoles indépendants (AFEBI, http://www.afebi.net/)) et ancien vice-président de l’European Beer Consumers Union (EBCU, http://www.ebcu.org/))

Difficile d’y échapper si on s’intéresse à la bière : le 23 avril 2016 est le 500e anniversaire du Reinheitsgebot, la fameuse « loi de pureté » de la bière allemande. Cette vache sacrée, érigée en mythe fondateur, parée de toutes les vertus, n’est pourtant qu’un tissu de demi-vérités, de mensonges par omission, brodés sur une solide trame protectionniste.

Je vous propose donc une perspective critique centrée sur les faits qui se cachent derrière le mythe…

  1. La « loi de pureté » n’a jamais existé.

Du moins pas en tant que loi séparée. Il ne s’agit que d’une phrase enfouie dans les dispositions sur les bières contenues dans la Landesordnung (ordonnance réglant le quotidien) du Duché de Bavière. Dispositions concernant principalement le tarif applicable en fonction des saisons, et les conditions pour avoir le droit d’en vendre.

  1. Aucune bière actuelle ne suit le texte de 1516

Cette petite phrase impose de n’utiliser que de l’eau, de l’orge et du houblon pour brasser la bière. Oui, il n’est pas question de levure dans cette version, probablement parce qu’on ne l’ajoutait pas, mais qu’elle était présente dans l’équipement de brassage. De nos jours l’essentiel des bières fermentent à l’aide de levures propagées en laboratoire, et ne suivent donc pas le texte de 1516. Les lambics et gueuzes de fermentation spontanée seraient des candidats intéressants, mais contiennent du blé, donc ne sont pas conformes non plus… même la fameuse Iris de Cantillon, fermentation spontanée brassée sans blé, juste au malt d’orge, ne passerait pas la rampe, car elle reçoit un peu de sucre à l’embouteillage.

  1. Le texte de 1516 n’a plus force de loi.

La Landesordnung de 1516 a été assouplie en 1551 par une disposition complémentaire autorisant le laurier et la coriandre dans la bière, mais interdisant spécifiquement le laurier des bois (toxique) et la jusquiame noire (hallucinogène et toxique). Et une nouvelle Landesordnung est entrée en vigueur en 1616, autorisant en plus le sel, le carvi et le genièvre dans la bière. Le principe « eau, malt, houblon » n’a donc eu force de loi que pendant 35 ans.

  1. Les intentions du texte de 1516 sont peu claires.

D’un côté, l’assouplissement de 1551, qui interdit deux plantes toxiques, indiquerait une préoccupation de santé publique. En parallèle, trois ans plus tôt, les seigneurs de Degenberg ont obtenu un privilège les autorisant à brasser et écouler de la bière contenant du blé dans les territoires situés au nord du Danube. Ce qui indiquerait plutôt une volonté de réserver le blé pour la production de pain. Il y a donc probablement un peu des deux.

Par contre, la thèse selon laquelle il se serait agi d’un « tour de vis » visant à bannir des plantes comme la jusquiame – hallucinogène et stimulante, voire aphrodisiaque – pour imposer le houblon, sédatif, à leur place, et s’assurer que la populace se tienne tranquille, est contestable. Ne serait-ce que parce que les plantes autorisées par les révisions successives de 1551 et 1616 sont stimulantes, digestives, mais ne sont pas sédatives.

  1. Sa résurrection en 1861 est purement protectionniste.

Dans les années 1860, la Bavière se retrouve coincée entre deux empires rivaux : Autrichien au sud et Allemand, au nord, les Prussiens construisant une Empire Allemand par les armes, que la Bavière finira par rejoindre, contrainte et forcée. De plus, le développement des chemins de fer comme de l’industrie brassicole dans les deux empires met les brasseurs bavarois sous pression.

Le vieux principe de 1516 est donc exhumé et remis en application sous couvert de tradition, mais son contenu change : eau, malt (d’orge), houblon, levure. A son accession dans l’Empire, la Bavière obtient de garder sa législation pour protéger ses brasseurs. Et finira par la faire étendre à tout l’Empire allemand en 1906, tuant de nombreuses spécialités locales contenant des épices ou des fruits.

  1. Le mot « Reinheitsgebot » met 400 ans à apparaître, et plus encore à s’imposer.

Le terme n’est attesté par écrit pour la première fois que dans un procès-verbal de la Diète (parlement) de Bavière en 1918, en lien avec les pénuries causées par la Première guerre mondiale, et donc la question d’éventuels substituts au malt. Débat qui annonce ce qui va suivre.

Le terme Reinheitsgebot n’entrera toutefois dans le langage courant des Allemands qu’en 1954-55, quand les brasseurs bavarois tenteront, de manière très polémique et bruyante, de faire interdire en Bavière les bières brassées ailleurs et contenant des sucres. Sans succès.

  1. La règle stricte « eau, malt, houblon, levure » a été en vigueur en Allemagne pendant… 17 ans !

Dès 1923, suite à la guerre et une crise économique très grave, une Loi de taxation de la bière (Biersteuergesetz) entre en vigueur. Elle conserve le principe « eau, malt, houblon, levure » pour les bières de fermentation basse, mais autorise les autres céréales maltées et les sucres dans les bières de fermentation haute. La Bavière, par contre, s’accroche au principe originel, et n’autorise pas les sucres à ses brasseurs.

D’autres concessions provisoires sur les ingrédients seront nécessaires pendant et après la Seconde guerre mondiale, la pénurie de malt forçant à accepter l’usage du sucre et des flocons de betterave ou de pomme de terre.

La loi de 1923 a été révisée en 1952, puis remplacée par une loi provisoire sur la bière en 1993, doublée d’une ordonnance en 2005, Tous ces textes conservent les mêmes principes, mais suivent l’évolution technique en autorisant par exemple certains extraits de houblon. Quant à la Bavière, elle ne lâche toujours rien…

  1. Le diable est dans les détails.

En plus des exceptions sur les bières de fermentation haute, la législation allemande actuelle autorise des dérogations pour les bières destinées à être exportées. Et elle ne s’applique qu’aux produits portant la dénomination « Bier ». On trouve donc sur les linéaires des supermarchés allemands foison de « Biermischgetränke » (boissons mélangées à base de bière) qui contiennent jus de fruits, arômes, sucres, édulcorants, colorants et autres additifs. Parce qu’elles ne sont pas de la bière aux termes de la loi, et ne tente pas de faire croire qu’elles en sont

  1. Les bières étrangères ne sont pas concernées, mais peinent quand même à s’imposer.

Depuis une décision de la Cour européenne en 1987, sur plainte de la Commission Européenne initiée par la brasserie alsacienne Fischer, les bières importées en Allemagne peuvent être vendues même si elles ne se sont pas de la bière aux termes de la législation allemande. Il n’empêche que ce n’est que depuis 2010, en gros, que le marché allemand a vraiment commencé à s’ouvrir un petit peu aux spécialités étrangères et aux styles de bière sortant du canon germanique. Et encore, le conservatisme ambiant étant ce qu’il est, les styles qui font leur trou, comme les IPA, sont avant tout issus de la tradition anglo-américaine, et sont pour l’essentiel pur malt.

10 . Le Reinheitsgebot n’offre pas vraiment de garantie au consommateur.

Une simple restriction sur les ingrédients ne suffit pas, dans des processus aussi complexes que le brassage, à assurer le caractère de la bière. Il reste tout à fait possible d’économiser dans l’industrie, sur les durées de fermentation, par exemple, ou en faisant de la bière à haute densité qui est diluée juste avant conditionnement. Quant aux brouepubs urbains allemand, pas mal d’entre eux ont des capacités de garde un peu limite pour faire face aux pics de demande, et peuvent se retrouver à vendre de la bière trop jeune. Ceci dit, l’excellente qualité générale de la bière allemande est incontestable. Mais elle tient bien plus à une culture généralisée de rigueur et de maîtrise des processus dans l’industrie, et à un respect du produit profondément ancré dans les esprits. Pas besoin de vaches sacrées pour ça. Au contraire, un sentiment trompeur de sécurité, de supériorité intrinsèque, peut mener à l’auto-complaisance et à la sclérose, tuant créativité et innovation dans l’œuf.

Sur le plan de la sécurité alimentaire, une limitation sur les ingrédients n’empêche pas que des contaminations se glissent dans le produit. Certains se souviendront peut-être de la sévère alerte aux nitrosamines de 1976-78, des niveaux élevés de ces cancérigènes ayant été retrouvés dans la bière. La cause était simplement le passage des brûleurs à mazout aux brûleurs à gaz pour le touraillage du malt, la composition des gaz de combustion différente permettant la formation de nitrosamines. Plus récemment, en 2013, un laboratoire allemand a détecte des traces d’arsenic dans de nombreuses bières, dont la provenance a vite été retracée jusqu’à certains lots de la terre de diatomées employée pour filtrer la bière finie. En 2014, d’autres analyses ont détecté des particules de microplastiques dans des bières et des boissons sucrées en bouteille. Microplastiques provenant de l’eau. Et en février 2016, un laboratoire indépendant a trouvé des traces d’un pesticide cancérigène, le glyphosate, dans des échantillons des 14 bières les plus vendues en Allemagne. Traces certes minimes, et à un niveau a priori sans danger, mais qui montrent que les limitations sur les ingrédients sont inopérantes contre les contaminations desdits ingrédients.

Il faut toutefois relever que, si les laboratoires allemands trouvent ces contaminations, c’est parce qu’ils les cherchent, et de manière souvent bien plus systématiques que dans d’autres pays. Sans que cette vigilance ait vraiment de lien avec le mythe du Reinheitsgebot.

Au bout du compte, oui la qualité générale de la bière allemande est remarquable, mais elle doit bien plus à une culture globale de rigueur et de contrôle de qualité. A l’opposé l’élévation d’un obscur texte du 16e Siècle au rang de vache sacrée, pierre angulaire de la bière allemande, n’a fait que promouvoir une fausse impression de sécurité, une idée de supériorité intrinsèque un peu irrationnelle, et a eu un effet fortement négatif sur la créativité et l’ouverture d’esprit du monde brassicole germanique.

Et voici pour terminer quelques exemples :

exemple #1:500-rg-1

« Brassée selon l’Edit de pureté bavarois» Contient du malt de blé, donc … Pas correct !

 

exemple #2:500-rg-2

„ Brassée selon l’Edit de pureté bavarois de 1516 » De même que dans l’exemple précédent, contient du malt de blé, donc … Pas correct !

 

exemple #3:500-rg-3

„ Brassée selon l’Edit de pureté allemand» Si l’on parle de la version de 1906 … Correct !

 

 

exemple #4:500-rg-4

„ Brassée selon l’Edit de pureté allemand de 1516» Confusion entretenue entre 1516 et 1906. Pas correct !

 

exemple #5:500-rg-5

« Edit de pureté munichois / 525 ans / 1487-2012 » De quoi parle-t-on ?

Il existe effectivement un Edit munichois datant de 1487 stipulant que la bière ne devait être brassée qu’avec de l’eau de l’orge et du houblon … Correct !